Breker, Arno
Arno Breker wurde am 19. Juli 1900 als ältester Sohn eines Steinbildhauers in Elberfeld geboren. 1916 übernahm er nach dem Besuch der Oberrealschule die Leitung der väterlichen Werkstatt, da der Vater zum Militär eingezogen wurde. 1916 - 1920 erhielt er eine handwerkliche Ausbildung am Stein, zeichnen nach Modellen an der Kunstgewerbeschule in Elberfeld. 1920 - 1925 Studium an der Düsseldorfer Akademie bei Hubert Netzer. 1924 erste Reise nach Paris. Bekanntschaft mit Jean Cocteau, Jean Renoir, Alfred Flechtheim u. a. 1927 Übersiedlung nach Paris, dem damaligen Zentrum der modernen Plastik. Viele Freundschaften mit anderen Künstlern und Intellektuellen entstehen, so mit Bourdelle, Despiau, Maillol, Vlaminck, Fautrier, Calder. Ab 1929 vertritt der Kunsthändler Alfred Flechtheim Brekers Werke. Er erhält wichtige Aufträge aus Deutschland, z. B. "St. Matthäus" für Düsseldorf, ein "Röntgendenkmal" für Remscheid. 1933 erhielt er den Rom-Preis, der verbunden ist mit einem einjährigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom. Brekers "Rekonstruktion der Pieta-Hondanini" von Michelangelo ist ein Wendepunkt in seinem Schaffen. Dieses Werk ist bestimmt für die Arbeit der nächsten Jahre in formaler und inhaltlicher Hinsicht. 1934 übersiedelt Breker auf Drängen von Max Liebermann nach Berlin, der das Atelier des verstorbenen Tierbildhauers August Gaul übernimmt. 1936 gewinnt Breker beim Wettbewerb für Plastik anlässlich der Olympischen Spiele die Silbermedaille. Der IOC verleiht Sie Breker für seine Figur "Zehnkämpfer" und "Die Siegerin". Ab 1937 unterrichtet Breker als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und erhält zahlreiche Staatsaufträge. Diese Aufträge haften ihm bis heute noch als "Nazi-Künstler" an. 1950 kehrt er nach Düsseldorf zurück und bezieht das frühe Atelier des Tierbildhauers Josef Pallenberg. In den folgenden Jahren erhält er Architekturaufträge für die Gerling-Versicherung in Köln. Weitere Architekturaufträge in Düsseldorf, München, Essen und Siegen. In den 60iger Jahren wendet sich Breker wieder dem figürlichen Schaffen verstärkt zu. Kleinplastiken mit abstrahierten Formen entstehen, Grafische Arbeiten nehmen einen breiten Raum ein. Es entstehen Porträtbüsten von Peyrefitte, Dali, Fuchs, Senghor, Ludwig Erhard, Konrad Adenauer, Sadat.