Studie zur Spielbank
Ob beim Schachspiel, bei der Weinprobe, im Lesekabinett, sogar zur obligatorischen Feierlichkeit im Kreise der Familie, wie zum achtzigsten Geburtstag: Philister, wie Hasenclever sie malte, sind sich immer nur Selbstzweck. Sie posieren als trinkfeste Weinkenner, als Persönlichkeiten, die politisch mitreden können, aber sie lieben Ruhe und Bequemlichkeit, lassen kaum einen frischen Hauch des Lebens an sich herankommen. Ihre philiströse Art erschien dem politisch aktiven Maler überlebt. Doch malte er sie mit einer gewissen Traurigkeit, die hinter dem wie verzeihend humorvollen Blick das zeitlos Menschliche der Szenen verklärt. Zu Spielbankbildern mag Hasenclever der Münchener Maler G. Flüggen angeregt haben. Ihn reizte das Atmosphärische der Szenerie in ihrer künstlichen Beleuchtung, zugleich aber zeigte er die um Geld Spielenden nicht allein als Hasardeure oder Verlierer, sondern ebenso als in das Gewissenlose getriebene Männer, welche die Existenz ihrer Familien und die Zukunft ihrer Kinder aufs Spiel setzen.
Material | Leinwand |
Art | Gemälde |
Maße | 60,00 x 90,00 cm |