
Villa Honigheim in Kaiserswerth
Anfang der 30er Jahre stellt sich bei Barth ein neues soziologisch begründetes Element ein, das die Bildgedanken alsbald vertieft: Die Neigung, unsere Welt und ihre Fragwürdigkeit, vor allem das gesellschaftliche Herkommen eines überlebten Bürgertums mit Spott und Ironie zu übergießen, ein magischer Realismus, dessen bildkünstlerische Kritik zu bitterem Sarkasmus führen sollte. Unheimlich kalte, dem Einsturz nahe Fassaden öder Vorstadtstraßen, ohne Substanz, vor innerer Leere gähnend; skurriles Spiel von Linien und Flächen einer irrealen Welt im Zirkus und Kirmes: ein trügerisches Kartenhaus, bis zu jenem Meisterwerk der Ironie, dem Bilde „Villa Honigheim“, das mit einem Mal alle Blöße und Leere, alle Kultur und Geistesferne, ja den tragisch komischen Verfall bürgerlicher Existenz, umwittert von spukhafter Melancholie und kaltem Grauen, zu künstlerisch unbedingter Sprache bringt, ja ad absurdum führt (Hans Peters).
Jahr | um 1934 |
Material | Leinwand |
Art | Gemälde |
Maße | 81,00 x 100,00 cm |