Mädchenbildnis (Nora)
Den Sinn für Farbenwerte hatte während der Düsseldorfer Studienjahre (1846/48) C. F. Sohn in Knaus geweckt. In einigen Frauenporträts der fünfziger Jahre setzte er die Bildnisauffassung seines Lehrers mit schmeichelnder Formen- und Farbenschönheit fort. Ihrer gegenständlichen Ausführlichkeit widerstehend erreichte Knaus in seinen Bildern eine malerische Geschlossenheit, die bis in die frühen Berliner Jahre zu überzeugenden Leistungen führte. Ebenso verband er den novellistischen Zug seiner Gemälde mit einem entwickelten Charakterisierungs- und Gruppierungsvermögen. Sogar während eines acht Jahre währenden Aufenthaltes in Frankreich, vorwiegend in Paris (1852/60), blieben für ihn die Schilderungen westdeutschen Volkslebens das beherrschende künstlerische Thema. Der soziale Hintergrund des 1861 gemalten Veteranenbildes lässt des Malers Anknüpfen an die liberale Themen- und Motivwelt der vormärzeichen Kunst erkennen. 1867 verbildlichte Knaus mit dem Gemälde "Hoheit auf Reisen" den trotz dumpfer Ablehnung gewahrten Untertanengeist der Landbewohner. Sein "Mädchenbildnis" malte er als ein von der Publikumsgunst getragener Künstler, malte es mit gewohnter technischer Brillanz, doch eben so, wie sich der Auftraggeber das repräsentative Bild des porträtierten Kindes wünschte.
Jahr | 1893 |
Material | Leinwand |
Art | Gemälde |
Maße | 83,00 x 62,00 cm |