Niestrath, Karel
Nach Beendigung der Volksschule machte er eine Bildhauerlehre. 1917 - aus dem ersten Weltkrieg mit einem zerschossenen Fuß zurückkommend - fand er während eines Lazarettaufenthaltes die Verbindung zur Werkkunstschule Bielefeld. Nach einigen Semestern bei Prof. Guntermann zog ihn die Dresdner Akademie an. Für die damalige Atmosphäre dort mag der Name Otto Dix stehen, obwohl es noch andere Namen zu nennen gilt, unabhängig von Dresden, in deren Gruppe das Werk Karel Niestraths einzubinden ist. Das sind die Bildhauer Meunier, Hoetger, Kollwitz und auch Barlach.
Karel Niestrath hat Zeit seines Lebens in seiner Plastik und Grafik vier Hauptthemen verfolgt:
1. „Das Gesicht unserer Zeit“
(aus den Erfahrungen des 1. Weltkrieges und der Zeit danach:
Kriegskrüppel, Plastiken und Aquarelle „Die Hungrige“)
2. „Das neue Leben“
(Themen Mutter und Kind – Die Schwangeren - )
3. Die Reihe der „Einfältigen“
4. Porträts
Bis 1933 baute er sein Werk aus, begleitet von Ausstellungen und Anerkennung. Dann aber widerfuhr ihm, dass einer seiner „Kriegskrüppel“ auf einem 2 m hohen Foto mit der Ausstellung „Entartete Kunst“ durch Deutschland wanderte – Wehrkraftzersetzung demonstrieren. Damit war sein Schicksal, wie das vieler anderer, für die Zeit des Dritten Reiches besiegelt. 42 seiner Arbeiten wurden aus Museen und öffentlichen Bauten entfernt und damit auch sein Name.