Barth, Carl
Nach seinem Kriegsdienst besuchte C. Barth 1919 die Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Anschließend wechselte er zur Kunstgewerbeschule München, um danach 1925 sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf zu beginnen. 1926 schließt er sich der Gruppe "Der neue Westen" an und stellt innerhalb der "Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1926" aus. 1927 unternimmt er erste Studienreisen nach Südfrankreich. Zurück in Düsseldorf widmet sich Barth verstärkt der Bildnismalerei. Es entstehen ein- u. mehrfigurige Bilder, wie "Der Knabe mit der Trommel" und "Kinder mit Masken". 1930 verlässt Barth die Akademie und lebt von nun an als freischaffender Künstler. 1939 erhält Barth den Cornelius-Preis der Kunstakademie Düsseldorf und kann sich aufgrund dieses Preises als Studiengast der Deutschen Akademie in Rom, Villa Massimo, von 1938 - 1939 aufhalten. In Barths Bildern der beginnenden 30iger Jahre scheint sich die Vereinsamung des Menschen angesichts einer kälter und bedrohlicher werdenden gesellschaftlichen Situation auszudrücken. Das Gemälde "Ausblick" von 1932 war das erste, das er voll gelten ließ. Ein Bild des magischen Realismus ist eines der Meisterwerke von Carl Barth, "Häuser am Bahndamm" - aus dem gleichen Jahr - ein anderes. Die konstruktive Strenge dieser Werke wandelt sich in den amerikanischen Bildern von 1936 zu einem mehr malerischen Stil mit reicherer Modellierung des Gegenstandes. Die Bilder spiegeln die Einsamkeit und Leere des nicht nur amerikanischen "Way of Life". Sie wurden wiederholt mit Werken von Edward Hopper verglichen. Die italienischen Bilder von 1938/1939 reflektieren schließlich die Zerstörung "Abendländischer Kultur" und beschwören diese zugleich durch eine immer klassischer werdende Bildgestaltung. In der Folge und sicherlich nicht zuletzt unter dem Druck des Zeitgeistes werden Barths Bilder konventioneller, traditionalistischer, so dass man verschiedentlich den Carl Barth der 40iger Jahre zu den Nachfahren der Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts gerechnet hat. Mit Ende des 2. Weltkrieges beginnt die Aufarbeitung der Vergangenheit: Trümmer - und Trauerbilder bestimmen die 1. Phase. Anfang der 50iger Jahre beginnt der Aufbruch in eine neue Zeit. Die neu gewonnene ästhetische Freiheit lässt die Form der Gegenstände reduzierter, abstrahierter werden. Die Bildinhalte sind durch die mediterane Welt bestimmt, die sich durch Reisen nach Spanien und Italien erschließt. Sicherlich beeinflusst durch die Düsseldorfer Künstlerszene geht Barth Anfang der 50iger Jahre in seinem Werk in der Reduktion der Gegenständlichkeit immer weiter voran, bis an die Grenze der Abstraktion.