Deusser, August
Mit 20 Jahren meldete er sich bei der Düsseldorfer Kunsthochschule zur Prüfung an, studierte unter Peter Jansen Historienmalerei und wurde 1897 als Meisterschüler mit eigenem Atelier nach Abschluss der Ausbildung in die Kunstakademie übernommen. Nur relativ kurze Zeit, ca. 4-5 Jahre nach seinem Akademieabschluss, malte Deusser in der Tradition des Akademiestil. Der historische Realismus bevorzugt großformatige oft bewegte historische Themen in dunklen Rottönen. Schon seine frühen Bilder in diesem Stil thematisierten bereits Pferd und Reiter, meist Soldaten oder schwere Arbeitspferde auf dem Felde vor dem Pflug gehend. Um 1905/1906 wendete er sich immer mehr zum impressionistischen Malstil hin. Er entzog sich dem Einfluss der Akademie und dem Düsseldorfer Kunstbetrieb, besuchte eine Zeitlang fast täglich das rechtsrheinische Köln und die dortigen Manövergebiete der Deutzer Kürassierer auf der Deutzer Heide. Nahezu alle Köln-Bilder sind aus der rechtsrheinischen Perspektive gemalt. Deusser entdeckte die rheinischen Städte, schwerpunktmäßig Köln, mit Dompartie als neues Thema. Die ab 1910 entstandenen Städtebilder lassen erstmalig einen Einfluss des Malers Cézanne erkennen. Der Einfluss Cézannes auf das weitere Schaffen Deussers wird immer deutlicher. Trotz der abwertenden Kunstkritik während der Sonderbundausstellung 1912 in Köln an seinen "modisch gleichförmigen nach Cézann`schem Rezepten gemalten Bildern" hielt Deusser an der von ihm als richtig angesehenen Richtung fest. Deusser war häufig Mitbegründer und Mitglied verschiedener Kunstvereine, wie Lukas-Club 1899, Ausstellungsverband Düsseldorf 1903, Verband der Kunstfreunde in den Landen am Rhein 1903, Kunstverband Düsseldorf 1905, Gründer der Gruppe Sonderausstellung 1908 und des nachfolgenden Sonderbundes 1909.