Mense, Carlo
Carlo Mense studierte von 1906-1908 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Peter Jansen. 1909 arbeitete er im Atelier von Lovis Corinth und war anschließend an der Kunstschule Weimar bei Hans Olde. 1911 wurde er Mitglied im Gerions-Club in Köln und in der Cölner Sezession. 1912 nahm er teil an der Internationalen Sonderbundausstellung in Köln. Ab 1913 arbeitete er in seinem Atelier in Düsseldorf und nahm teil an der Bonner Ausstellung "Rheinische Expressionisten". Nach seinem Militärdienst von 1914-1918 wurde er Mitglied der "Novembergruppe" und des "Jungen Rheinlandes". Von 1925-1932 war er Professor an der Kunstakademie Breslau. 1937 wurden 34 Werke aus öffentlichem Besitz als "entartete Kunst" beschlagnahmt. Carlo Mense starb 1965 in Königswinter. Von seinem umfangreichen Oeuvre sind noch annähernd 600 Werke des sich auf 6 Jahrzehnte erstreckenden Schaffens erhalten. Menses künstlerische Entwicklung durchläuft exemplarisch jene Kunstströmungen, mit denen sich die jungen, Ende des 19. Jahrhunderts geborenen Künstler, auseinandersetzen, deren Bestreben es war, aus den verstaubten und bildnerisch verbrauchten Welten des Naturalismus auszubrechen, um einer Erneuerung der Kunst und des Lebens zum Durchbruch zu verhelfen. Carlo Menses Entwicklung von 1909-1919 vollzieht sich hinsichtlich seines expressionistischen Ausdrucks in Form eines Bogens: Ausgehend von fauvistisch geprägten Ansetzen einer beschwingten Linienführung und explosiver Farbgebung, die in Arbeiten der Jahre 1911-1912 deutlich ablesbar sind, bedient sich der Künstler zunehmend kubistisch-futuristischer Mittel, durch die er in den Jahren 1913-1914 Werke von hoher Spannkraft und Dichte, von Expression bis Explosivität und energetischer Schwingung erzielt. Als Münchener Gruppe der neuen Sachlichkeit gingen Davringhaus, Kanoldt, Mense und Schrimpf später in die Kunstgeschichte ein. 1925 war Carlo Mense in der Ausstellung "Neue Sachlichkeit - Deutsche Malerei seit dem Expressionismus" mit 11 Werken umfangreich vertreten.