Lucas, Wilhelm
1904 begann er ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie, die er jedoch bald wieder verließ, um als freier Maler in Düsseldorf zu arbeiten. Mit seiner Frau unternahm er Reisen nach Holland, England, Schweden, Italien und mehrfach Frankreich. Zunächst schuf Lucas vornehmlich Landschaften vom Niederrhein und aus der Umgebung von Paderborn in gedeckten harmonisch abgestuften Farbtönen. Er beschickte die wichtigsten Ausstellungen in Düsseldorf und Berlin (1908-1918), wo seine Arbeiten wegen ihrer breiten und geschlossenen Bildwirkung auffielen. Nach dem er 1913-1914 in Paris den französischen Impressionismus, insbesondere das Werk C. Monets kennengelernt hatte, hellte Lucas seinen Kolorit zunehmend auf. Er löste sich in der Farbgebung von der Form, ohne jedoch die Gegenständlichkeit aufzugeben. In späteren Stadtbildern aus Rouen und Paris, Paderborn, Düsseldorf, Wiesbaden, Stuttgart oder Heidelberg kontrastiert das in pastoser lebhafter Pinselführung geschilderte Straßengeschehen mit den ruhigeren Flächen der meist nur im Ausschnitt gegebenen Architekturen. Perspektivisch und teilweise schräg von oben gesehene Situationen zeigen unter anderem den Blick in die Andreasstraße in Düsseldorf, Köln, Heidelberg oder der Corneliusplatz in Düsseldorf.