Schmitson, Teutwart
Nach architektonischen Studien in Frankfurt am Main bildete Schmitson als Autodidakt sein Talent für die Malerei. 1854 zog er nach Düsseldorf, wo er in seinem Atelier auch Schüler unterrichtete. Ende 1856 übersiedelte der unstete Künstler nach Karlsruhe und ab Herbst 1857 bis Frühjahr 1860 lebte er in Berlin, wo sich unter anderem A. Menzel für ihn einsetzte. 1861 übernahm Schmitson in Wien eine Professur für Tiermalerei. Bereits 1863 starb er an der Brightschen Krankheit. Er konzentrierte sich vorrangig auf Tierdarstellungen, vor allem von Rindern sowie Pferden in ihrer Motorik. Im Unterschied zu zahlreichen Fachkollegen gab er das hungrige, verwahrloste, geplagte und sich plagende Vieh wieder und zeigte die „Proletarier unter den Tieren“. Aufgrund des verhältnismäßig hohen Anteils landschaftlicher, figuraler und auch narrativer Elemente dieser ländlichen Genreszenen kann Schmitson jedoch keineswegs ausschließlich als Tiermaler apostrophiert werden.Trotz seines nur ungefähr ein Jahrzehnt umfassendes Oeuvre gebührt Schmitson durch die hohe malerische Kultur, die unkonventionellen, unidealisiert wiedergegebenen Motive, das teilweise ungewöhnlich leuchtkräftige Colorit, eine selbst erfundene Maltechnik und nicht zuletzt manche mit sozialer Anteilnahme formulierte Themen, der Rang eines der bedeutendsten Realisten des 19. Jahrhunderts, dessen Werke sich den herkömmlichen Kategorisierungen entziehen.