Steuerwaldt, Wilhelm
Zunächst war Steuerwaldt Schüler seines gleichnamigen Vaters sowie ab 1830 von dem in Halberstadt ansässigem Architekturmaler C. Hasenpflug, der ebenfalls in Düsseldorf studiert hatte und bei dem er auch die Kunst des Lithographierens erlernte. 1833 - 1836 studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Landschaftsklasse von J. W. Schirmer. Zunächst von dessen Bildern, aber auch von Werken D. Quaglios inspiriert, geriet Steuerwaldt zunehmend unter den Einfluss des gleichaltrigen Andreas Achenbach, von dem er Werke kopierte. Im April 1836, möglicherweise im Zusammenhang mit der akademiekritischen Bewegung und Abwanderung von A. Achenbach, J. P. Hasenclever u. a. nach München, kehrte Steuerwaldt nach Quedlinburg zurück, wo er bis zu seinem Tod in zum Teil bescheidenen Verhältnissen lebte. Dort widmete er sich hauptsächlich Landschafts- u. Architekturmotiven seiner Heimatstadt. Auch für sein späteres Werk war die Auseinandersetzung mit anderen Künstlern, insbesondere mit C. D. Friedrich, bestimmend. Bestimmte Bildmotive setzte Steuerwaldt wiederholt - jeweils leicht variiert - als Versatzstücke ein, so beispielsweise eine vorhallenartige Architektur in romanischen Formen als Vordergrund, die über einen rundbogigen Durchgang den Blick auf eine schneebedeckte Landschaft mit einer Burg oder Ruine freigibt. In späteren Arbeiten ist eine zunehmende Konzentration auf Architekturdarstellungen zu beobachten. Steuerwaldt war ferner als Radierer und Lithograph tätig, z. B. für die 1855/1856 publizierte Erfassung des Quedlinburger Stiftschatzes.