Schwingen, Peter
Der Sohn eines Feldhüters und Kleinbauern kam mit einem Stipendium des preußischen Staates an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er 1832 bis 1840 bei Theodor Hildebrandt und C. F. Sohn sowie in der ersten Malklasse bei W. Schadow studierte. 1834 wurde Schwingen das Stipendium wegen Faulheit aberkannt, da er nach den Sommerferien ohne Entschuldigung der Kunstakademie 5 Wochen fernblieb. Sein Talent wird in den Schülerlisten als sehr gut beurteilt. Nach dem Tode von H. Kolbe, der bis dahin zu den gesuchtesten Porträtisten des Bürgertums in Barmen und Elberfeld zählte, erhielt Schwingen von dort bzw. aus dem Bergischen Land zahlreiche Aufträge für Bildnisse. In einer für die damalige Düsseldorfer Ikonographie ungewöhnlichen Auffassung gab er die Figuren zum Teil in biedermeierlich detailliert ausgeführten Innenräumen wieder, die als persönliche Sphäre des Dargestellten zur Charakterisierung ihrer Persönlichkeit beitragen. Auf dem Gebiet des Genres komponierte er fröhliche Dorfszenen sowie Motive aus dem Leben der Kinder und Bilder, die Mutter und Kind sowie andere poetisch empfundene Augenblicke aus dem ländlichen Familienleben darstellen. Nach dem Abgang aus der Düsseldorfer Akademie schuf Schwingen Bilder mit stärkerem sozialkritischem Akzent, wie "Das nichtversteuerte Brot", "Die Pfändung", etc.