Schwesig, Karl
Der mit 2 Jahren an Rachitis erkrankte Karl Schwesig, zurück blieben eine Rückratverkrümmung und eine Wachstumshemmung, die den Maler nur 1,39 m groß werden ließ. 1918 besuchte er die Düsseldorfer Akademie mit Hilfe eines Stipendiums. 1921 fand er Anschluss an das 1919 gegründete Avantgardistische "Junge Rheinland" und des "Künstlerkreises um Johanna Ey". 1924 Mitbegründer der politisch, satirischen Zeitschrift "Die Peitsche". 1928 Mitbegründer der "Rheinischen Sezession". 1933 Verhaftung und Folterung im Schlegelkeller in Düsseldorf. Strafverbüßung in Wuppertal, Immigration nach Belgien sowie Internierungen in verschiedene Lager bis 1945. Am Ende des Krieges freigelassen kehrte er nach Düsseldorf zurück und starb bereits 1955 in Düsseldorf. Karl Schwesig war Maler, Zeitgenosse, Mann von der Straße mit Sinn für Realität, Zustände und Zuständlichkeiten, schöne und scheußliche, so seine Selbstbeschreibung. Er war ein ebenso temperamentvoller wie sensibler Künstler und ein großer Spaßmacher, so wird berichtet, der das Leben von seiner grausamsten Seite und seinen dunkelsten, unmenschlichen Abgründen kennenlernen musste. "Die Ewigkeit, die das Hitlerreich sich beimisst, ist nicht dieselbe, die es verdient. Es verdient ein Museum zur Aufbewahrung seiner Greuel, damit nicht vergessen wird, wie tief, wenn das Unglück es will, die menschliche Natur sich erniedrigen lässt. Die Zeichnungen und Gemälde von Karl Schwesig sind würdig, das Museum zu zieren. Sie sollen die Beschauer lehren, vor Scham zu weinen". Heinrich Mann.